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Nach einiger Planung fanden sich 8 Radfreunde (Andy, Carsten, Charly, Hartmut, Ralf, Roland, Werner und Wladek) zusammen zu einem verlängerten Wochenende in den Bergen.

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Vom 22.06. bis zum 27.06.radelten wir neben den Kaunertal noch etliche Touren im Veltlintal / Italien. Von unseren festen Quartier in Bormio radelten wir folgende Tagestouren:

 

Durchgeführte Touren      
Titel Bike-Map Strecke hm
Kaunertal LINK 78 km 1.900 hm
Bormio / Mortirolo / Tonale / Gavia / Bormio LINK 135 km 3.800 hm
Bormio / Umbrailpass / Stilfser Joch / Bormio LINK 97 km 3.300 hm
Bormio / Gavia / Mortirolo / Höhenstraße / Bormio LINK 140 km 3.600 hm
Bormio / Torri de Fraele / Lago di Cancano / Foscagno / Bormio LINK 80 km 580 hm
Bormio 2000 LINK 20 km 720 hm
Bormio / Livigno / Eira / Foscagno / Eira / Bormio      
Bormio / Gavia / Bormio      

 

Im folgenden findest Du Tourberichte zu den einzelen Tagesfahrten:

 


Prutz - Kaunertal-Gletscherstraße (22.6.2010) - 80 km / 1900 hm

(erstellt von Werner)

 


Radroute 576596 - powered by Bikemap

 

Teilnehmer: 6 Radler (Andi, Charly, Hartmut, Ralf, Roland, Werner)

bormio_2010_001So, es ist soweit, am Dienstag, den 22.06.10 startet unsere Tour nach Bormio.

Unterwegs wollen wir aber noch durch das Kaunertal hinauf zur Weißseespitze fahren und so die ersten Höhenmeter sammeln. Und so starten wir gegen 12 Uhr in einer 6-köpfigen Gruppe in den Aufstieg zum Gipfelrestaurant auf 2.740 hm, nachdem wir an einem Supermarkt in Prutz einen geeigneten Parkplatz für die Autos finden konnten.

Heiß ersehnt, aber mit gehörigem Respekt startete ich in die Tour, da ich derartige Bergausritte noch nicht hinter mir hatte.Nach kurzem Einrollen bildeten sich nach den ersten Steigungen schnell zwei 3er-Gruppen mit Hartmut, Roland und Ralf an der Spitze, gefolgt vonbormio_2010_003 Andi, Charly und mir. Nach einigen Steigungskilometern setzten sich Andi und ich dann noch von Charly ab und nahmen die 2. Hälfte des Anstiegs gemeinsam in Angriff.

Mittlerweile wurde das Wetter dann auch spürbar kühler und der (Aus)Blick war leider durch dichten Nebel merklich eingeschränkt. Als wir schließlich schon unsere letzten Reserven gegen das Wetter und die nie enden wollenden Serpentinen mobilisierten, kamen uns dann auch schon in einigen Abständen unsere Radfreunde aus der 1. Gruppe auf ihrer Abfahrt entgegen., die uns natürlich tatkräftig für die letzten Kilometer motivierten. Und so nahmen wir bei inzwischen eisigen Temparaturen von 6 Grad noch einmal alle Körner zusammen und peitschten uns gegenseitig zum Gipfel. Dann endlich nach 4,5 h und einer durschnittlichen Steigung von 5 %, die wir auf dem 41 km langen Aufstieg zurücklegten, zeichnete sich versteckt hinter dichten Nebelschwarten der Gipfel mit seinem wärmenden Gletscherrestaurant ab. Die etwas über 2.000 hm, mit Teilanstiegen von bis zu 15 % verlangten dann auch nach etwas Essbarem, sodass wir uns noch mit einer warmen Tomatensuppe stärkten.

sany5279-5281Gletscherrestaurant Weissee

Stolz und aufgewärmt schossen Andi und ich noch einige Beweisfotos unseres ersten erfolgreichen Gipfelsturmes und wagten dann bei nun 2 Grad und leichtem Grieselschnee gegen 17 Uhr die Abfahrt, die bei besserem Wetter doch deutlich angenehmer gewesen wäre.

Später stellte sich noch heraus, dass insgesamt nur 4 Fahrer unseres Starterfeldes dem Wetter bis zuletzt getrotzt hatten und bis zum Gipfel gefahren waren.

 

 

 


Bormio -  Mazzo -  Passo di Foppa / Mortirolo (alt. 1896)- Monno - Passo di Tonale (alt. 1883) - Ponte di Legno - Gavia (alt. 2621) - Bormio (23.6.2010) - 140 km / 3700 hm

(erstellt von Roland)

 


Radroute 576564 - powered by Bikemap

 

bormio_2010_004Nach den Kälteschock vom Vortag radeln wir heute bei angenehm warmen Temperaturen das Adda-Tal hinab. Schon nach ein paar Kilometern gibt es eine unvorgesehene Schwierigkeit. Eine Baustelle versperrt uns den Weg. Einzig zugelassener Weg ist die Hauptstraße mit heftigen Verkehr. Aus Angst Überfahren zu werden, entscheiden wir uns durch die Baustelle zu fahren. Zwar diese mit Bauzäunen gesichert, aber nicht versperrt. Sogar auf asphaltierter Straße durchqueren wir das Felssturzgebiet aus den Jahr 1987.

Im Gruppeto erreichen wir den legendären Anstieg zum Mortirolo (1852 m / Profil) bei bormio_2010_005Mazzo.. Mit 5 Sternen beim Quäldich ausgezeichnet kündet er mit 1300 hm auf 12,6 km auf. Langsam schlängeln wir uns die schmale Straße hinauf. Anders als der Zoncolan sind die Rampen hier nicht so steil. Selbst im Sitzen können wir noch ein runden Tritt fahren. Dann bei Kehre ein kurzen Blick zum Marco Pantani, den hier ein Denkmal gewidmet ist. Bald sind wir auf den Mortirolo, der eigentlich „Passo di Foppa“ heißt. Auf ähnlich schmaler Straße radeln wir wieder hinab ins Tal bei Monno.

 

Der Rückenwind treibt uns förmlich das Tal hinauf in Richtung Ponte die Legno (auf deutsch: Holzbrücke). Halt, da ist ja der Passo di Tonale (1884 m / 626 hm auf 12 km / Profil) noch in der Nähe. Allein mach ich mich auf den Weg hinauf. Der Tonale ist ein echter Roller-Berg mit Steigungen meist um die 5 – 6 %. Die Passhöhe mit den vielen Ski-Stationen wirkt etwas befremdlich, aber die Berg-Kulisse entschädigt dafür. Noch besser ist die Abfahrt wieder zurück: breite Straße, geringes Gefälle, da kann man gemütlich ins Tal sausen, ohne Angst zu haben aus der Kurve getragen zu werden.

 

bormio_2010_010Nur noch ein Pass steht auf der Marschtabelle, der Gavia (2618 m / 1360 hm bormio_2010_014auf 18 km / Profil). Viele schwärmten mir schon vom Pass vor und sie sollten Recht behalten. Ist die Straße anfangs noch breit ausgebaut, schlängelt sie sich später am im Wald den Berg hinauf. Kommt ein Auto entgegen wird es selbst für Radler eng. Ohne Leitplanken bzw. Steimauer am Straßenrand kommt man den Abgrund beträchtlich nahe. Nach etlichen Serpentinen im Wald führt die Straße über der Baumgrenze dann am Fels-Hang entlang. Vor den unbeleuchteten Tunnel treffen wir uns wieder. Mit etwas flauen Gefühl im Magen meistern wir gemeinsam auch diese Hürde. Weit ist die Passhöhe nicht mehr, das Alpenpanorma wird immer besser. Die Passhöhe ist das komplette Gegenteil vom Tonale: Nur zwei Hospize, Schneefelder direkt an der Straße, in der Ferne können wir Gemsen auf der Wiese sehen. Dann führt die Straße direkt am Gletscher vorbei. Wahnsinn! Der Gavia ist von der Schönheit einer der Top-Pässe in den Alpen! Nur die knatterten, stinkigen Motorräder stören die perfekte Berg-Idylle.

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Dann nur noch bergab zurück ins Quartier. Auf über 2600 m ist es trotz schönen Wetters ziemlich kalt. Endlich sind wir auf 2000 m angelangt und es wird wärmer, warum müssen die schönen Pässe so hoch sein? Kann man die Pässe nicht nur rauf strampeln und bergab sich fahren lassen? Gesund und munter kommen wir mit einen Bärenhunger heim und schwärmen am Abend von dieser Traumroute.

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Bormio - Umbrailpass (alt. 2498) - Prad  - Stilfser Joch (alt. 2758) - Bormio (24.6.2010) - 112 km / 3200 hm

(erstellt von Ralf)

 

Teilnehmer: Carsten, Hartmut, Ralf, Roland, Wladek,

 

Wetterwerte: Sonne pur, wolkenlos, Temperatur früh 14°, Nachmittag 28°, beste Radbedingungen

 


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bormio_2010_020Am Donnerstag früh um 8:45 starteten 5 Teilnehmer d. Bormiowoche zur Königsetappe Stilfserjoch. Vom Hotel Alu ging es direkt durch den Ortskern von Bormio in Richtung Stilfserjoch. Ein langsames flaches „Einrollen“ gibt es in Bormio nicht, deshalb ging es gleich mit Steigungen von 7-8 % in den ersten Serpentinen am Ortsausgang bergauf! Hartmut, Carsten und Roland zogen etwas davon und mit etwas Abstand folgenden Wladek und ich.

Strategie der Tour war es, sich beim Eingang des ersten Tunnels zu treffen, diesen gemeinsam zu durchfahren und möglichst sicher zu durchqueren.

bormio_2010_028Nachdem die restlichen Tunnels durchfahren waren, bekam man eine herrliche Aussicht auf die folgenden zu bewältigenden Kehren. (Insgesamt sind es vom Süden 36 Serpentinen). In der viertletzten Kehre bemerkte ich an meinem Hinterrad einen Platten. Ohne zu schieben, erreichte ich doch noch den Abzweig Umbrailpass / Stilfserjoch.

Oben angekommen warteten bereits die Kollegen. Wie sich herausstellte, musste Schlauch und Mantel gewechselt werden. Also ging es an die Arbeit. Schlauch hatte ich selber dabei und mit einem Mantel konnte mir Roland aushelfen. Nach kurzer Zeit ging es dann auf die Abfahrt des Umbrailpasses hinunter. Etwa in der Mitte des Passes hört die Teerstraße auf und man muss ca. 2km Naturstraße (feiner Schotter) hinter sich bringen. Hier hieß es, die Geschwindigkeit zurück zu nehmen, da loser Schotter in den Kehren lag. Nach weiteren zahlreichen Kehren auf Teer, gelangten wir dann nach St. Maria.

 

Auf immer noch leicht abschüssiger Straße ging es relativ flott nach Taufers, wo wir an einem Dorfbrunnen nochmals unsere Getränkeflaschen auffüllen konnten. Nach dieser kurzen Rast fuhren wir flott weiter, zum Teil mit Geschwindigkeit über 35 km/h. Über Glurns und mit belgischen Kreiseln kamen wir nach Prad, Ausgangspunkt für den letzten harten Anstieg, zum Stilfserjoch (Nordostrampe) hoch.

 

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Auf uns warteten noch einmal 1750 hm, 48 Kehren und ca. 24 km. In Prad hatten wir 28 Grad. Bis Trafoi ist die Steigung noch moderat, aber ab Franzenshöhe wird es etwas steiler und man hat den vollen Ausblick auf Ortler und den restlichen Kehren. Roland, Hartmut und Carsten zogen davon, danach folgte ich und etwas weiter dahinter Wladek. Meine Auffahrt unterbrach ich immer wieder um tolle Fotos von der beeindruckenden Landschaft zu machen.

Mit jedem Höhenmeter wurde es von den Temperaturen immer angenehmer, aber auch meine Wasservorräte schwanden. Ab Kehre 5 hatte ich dann endgültig kein Wasser mehr, aber bis zum Joch war es nicht mehr weit.

Auf der Passhöhe (viel Trubel durch Motorradfahrer) angekommen, fuhr ich sofort den ersten traditionellen Stilfserjoch – Würstelverkäufer an, um mir dort eine kühle Cola und eine Flasche Powerade zu kaufen. Beide Getränke waren schnell getrunken. Meine Kollegen traf ich am Joch nicht mehr und auf Wladek wollte ich auch nicht mehr länger warten, Deshalb fuhr ich nach Süden Richtung Bormio ab. Eine berauschend schnelle Abfahrt folgte, wobei man bei der Durchfahrt der Tunnels etwas vorsichtiger fahren musste.

Leider wurden wir 3 km vor Bormio von der Carabineri auf eine Schotterstraße umgeleitet, die sich aber relativ gut fahren ließ. Wie ich später erfuhr, hatte sich weiter unten ein Motorradunfall ereignet.

 

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Fazit: Tolle, harte Tour, mit fantastischen Ausblicken und herrlichem Wetter!


 


Bormio - Gavia (alt. 2621) - Mazzo -Passo di Foppa / Mortirolo (alt. 1896) - Höhenstraße - Tirano - Bormio (25.6.2010) - 145 km / 3500 hm

 

(Bericht erstellt von Roland)

 

 
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Vierter Tag –heute steht wieder der Gavia und Mortiriolo auf den Plan, jedoch diesmal in umgekehrter Reihenfolge. Einen Pass Carsten und Rolandkennt man meiner Meinung erst, wenn man ihn von beiden Seiten erklommen hat. Einige bormio_2010_039Radl-Freunde wollen heute etwas kürzer fahren, die Strapazen der letzten Tage bleiben anscheinend doch nicht ohne Folgen. Zusammen mit Carsten mache ich mich auf den Weg. Schon bald stehen wir wieder nach einer traumhaften Auffahrt an der Pass-Höhe. Die folgende Abfahrt ist anspruchsvoll. Erst ein paar unbeleuchtete Radler im dunklen Tunnel, die Schritt fahren (Such idiots!) und dann die schmale Straße, ein Glück, dass so früh am Morgen noch wenig Verkehr herrscht.

 

In Pont de Legno folgt die übliche Einkaufstour für Brot und Käse, damit an der nächsten Passhöhe der Mund nicht trocken bleibt. Extra für meinen Einkauf wird ein neuer Käse aus den Lager geholt. Dann geht es nun mit Gegenwind weiter talwärts in Richtung Mortirolo. Mit guter Teamarbeit fahren wir flott bis zum Abzweig nach Monno. Von der Ostseite ist der Mortirolo landschaftlich eher langweilig. Meist führt er durch einen Wald ohne Ausblicke. Erst am Ende der Steigung hat man eine schöne Aussicht, allerdings beginnt hier auch das schwerste Teil vom Anstieg. In mehreren steilen Rampen nähert man sich der Passhöhe.


 

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Hier sieht man auch schon die Vorboten der – Radveranstaltung „ Granfondo Marco Pantani“: Die Abzweigungen sind ausgeschildert und zahlreiche Rennradler fahren die Route schon mal ab. Auch wir fahren die Höhenstraße vom Mortirolo in südlicher Richtung. Immer wieder hat man herrliche Ausblicke auf das Adda-Tal und das Berg-Panorama. Um die Tagestour etwas abzukürzen entscheiden wir uns eine Straße nach Tirano abzufahren, die nicht in der Landkarte eingezeichnet ist. Das bormio_2010_041Gefälle ist steil, verdammt steil und eng. Dauernd muss man bremsen und die Hitze aus den Tal kommt immer näher. Unten angekommen zeigt das Thermometer
34 °C.

Nun nur noch das Tal wieder hoch Bormio. Was sind schon 600 hm auf 35 km! Anfangs finden wir noch zahlreiche Nebenstraßen und können denn Verkehr bormio_2010_038entfliehen. Später müssen wir auf die Hauptstraße, wo sich zusätzlich der Verkehr von der gesperrten Schnellstraße hinaufquält. Eine Gelateria (Eisdiele) ist auch nicht zu finden, also müssen mal wieder die Müsliriegel hinuntergewürgt werden, um keinen Hungerast zu bekommen. Dann kommen wir endlich zum Anstieg zum Bergsturzgebiet. Von dieser Seite führt eine kleiner asphaltierter Weg an die Baustelle vorbei. Nach 200 m mündet diese in die ehemalige Landstraße, die zu unser Leidweisen sich immer höher schraubt. Die Seehöhe ist am Scheitelpunkt (mit hell beleuchteten Tunnel für uns 2 Radler !!) höher als Bormio. Nur noch ein paar Tritte und wir sind wieder in unseren Quartier.

Eine schöne Tour, tolles Wetter, was will man mehr.

 

 


Bormio - Torre di Fraele (alt. 1941) - Lago di Cancano - Passo di Foscagno (alt. 2291) - Bormio (26.6.2010) - 108 km / 1600 hm

(Bericht erstellt von Roland)

 


Radroute 576589 - powered by Bikemap

 

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Fünfter Tag –

Eigentlich steht heute eine Tour nach Livigno und Bernina auf den Programm. Allerdings finde hierzu keinen bormio_2010_051Mitfahrer – die meisten wollen nochmal hoch zum Gavia fahren. Der Carsten will nur eine Halbtages-Tour mitfahren. Nachdem der Andy, Werner und Charly von den Torri di Fraele geschwärmt haben, machen wir uns auch auf den Weg. Heute ist Samstag und entsprechend belebt sind die Straßen mit Ausflüglern. Über einige Nebenstraßen umgehen wir die Hauptstraße nach Livigno und kommen einigermaßen ruhig zum Abzweig zu den zwei Türmen.

Mit moderater Steigung geht es los. Bald sieht man die 17 Kehren, die noch enger am Berghang aufgereiht sind, als am Stilfser Joch. Immer die Türmen in Sicht holen wir nach und nach die Rad-Gruppe aus den benachbarten Hotel ein. Nach der letzten Kehre noch schnell durch zwei kurze in Fels gehauene Tunnel und schon sind wir vor den beiden Türmen.

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Der Tag ist jung und wir entscheiden uns auf der Naturstraße weiter zum Stausee Lago di Cancano zu fahren. Der Belag ist glatt, aber mit zahlreichen Schlaglöchern gesegnet, so dass wir nur langsam voran kommen. Am See angekommen machen wir eine kurze Pause und Carsten verabschiedet sich. Ich entscheide mich noch den Lago die Cancano zu umrunden. Die bormio_2010_053Naturstraße hat nun kaum noch Schlaglöcher, aber dafür liegen etliche Schottersteine auf bormio_2010_057der Fahrbahn. Mit vorsichtiger langsamer Fahrweise konnte ich aber die Strecke auch mit den Rennrad mit 24er Reifen fahren. Die Tour entwickelte sich mehr und mehr zu einer Regenarationsfahrt.

 

Das Alpenpanorama ist dafür einfach überwältigend. Die Staumauer zum nächsten See Lago di S. Giamano di Fraele kommt näher und näher. Dann fahre ich über der Staumauer zum nördlichen Ufer. Hier führt ebenfalls eine Straße zurück, allerdings ist diese mit einer Schranke versperrt, was aber einen Radler natürlich nicht aufhalten kann. Die Straße auf der Nordseite ist wesentlich schmäler und führt durch zwei unbeleuchtete Tunnels. Der zweite Tunnel ist sogar für Fußgänger gesperrt und ein Fußweg führt außen vorbei. Ohne Beleuchtung ist dieser Tunnel absolut nicht fahrbar, da dieser in einer weiten Kurve durch den Berg führt. In der Mitte ist es ohne Licht absolut dunkel.

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Mit einigen Gehoppel erreiche ich die riesige Staumauer vom Lago die Cancano. Unglaublich wie hoch hier die Adda aufgestaut ist. Bald habe ich die Stausee- Umrundung geschafft und bin wieder auf den Weg zu den zwei Türmen. Anstatt direkt zurückzufahren entscheide ich mich n der vorletzten Kehre wieder in einen Schotterweg einzuschlagen. Laut Karte führt dieser Weg zur Straße zum Passo die Foscagno. Dieser Weg ist durch einige Steinlawinen übersät und ist an diesen Stellen eigentlich bormio_2010_063eine echte Mountain-Strecke. Mir als Rennradler bleibt nix anderes übrig, als mein Radl zu schultern und es so weit zu tragen, bis der Weg wieder besser ist.

 

Der Weg ist nahezu eben und führt durch saftige Blumenwiesen und Wälder. Bald erreiche ich die Pass-Straße zum Passo di Foscagno (alt. 2241 m) an der letzten richtigen Kehre. Nur noch knapp 7 km bis zur Passhöhe – na da muss ich wohl rauf. Mit angenehmer Steigung (4 - 6%) fahre ich hinauf. Der Ausflugsverkehr und die Motorrad-bormio_2010_064Fahrer, die hier mit vollen Risiko überholen, ist der volle Kontrast zu der bisherigen Ruhe. Aber es kommt noch schlimmer: Lange Lawinengalerien mit schlechter Beleuchtung. An der Passhöhe halte ich mich nur kurz auf. Wegen den starken Verkehr entscheide ich mich nicht noch weiter zum Eira zu fahren.

 

Die Abfahrt hinunter nach Bormio ist dafür klasse. Bei den geringen Gefälle kann man es sausen lassen und muss nur bei den Kehren bremsen.

 

Ich hoffe, dass mein Radl mir den Ausritt auf Schotterstraßen nicht verübelt und mich weiterhin nicht in Stich läßt.

 

 


 

Von Bormio zum Gavia (26.6.2010)

(erstellt von Hartmut)

Nach meinem gestrigen Regenerationstag mit einer Kurzetappe von 30km und 600hm machen sich Andi, Charly, Ralf, Werner bormio_2010_019und ich morgens auf den Weg zum Gavia-Pass. Wladek muss noch zur Werkstatt fahren, da einbormio_2010_017 Problem mit seinem Rad aufgetreten ist. Er sagte uns das er etwas später hinterher kommt. Ich hatte meine Verpflegung mit einem gekochten Ei, Salz und einem Brötchen für die Passhöhe in meine Gepäcktasche getan. Nach einer kurzen gemütlichen Einrollphase ging es schon steiler bergauf. Ich probierte jetzt mal aus was der Regenerationstag gebracht hatte. Nach einiger Zeit konnte mir nur noch Ralf folgen, der aber dann auch abreißen ließ. Kurz vor Santa Caterina überholte ich noch eine Frau, die recht gut unterwegs war. Nach Santa Caterina ging es in die ersten Kehren. Hier warf ich einen Blick nach unten, wo ich meine Verfolger Ralf und Andi sah. Jetzt konnte ich natürlich nicht nachlassen mit der anstrengenden Arbeit. Unterwegs zum Pass überholte ich noch ein paar weitere Radfahrer, die alle auf dem Weg zum Gipfel waren. Nach 26km und 1400hm war der Gipfel erreicht mit wunderschönen Aussichten. Jetzt griff ich in die Gepäcktasche um meine Verpflegung zu mir zu nehmen. Ich klopfte das Ei am Pass-Schild auf und schälte es ab. Das Ei wurde gesalzen und das Brötchen herausgeholt. Somit waren jetzt 3 Gegenstände in meinen beiden Händen. Das konnte natürlich nicht gut gehen. Das Ei verabschiedete sich aus meiner Hand und fiel auf den Boden in den Dreck. Mein Brötchen musste ich jetzt trocken runterwürgen. In der Zwischenzeit kamen auch Andi und Ralf auf dem Pass an.

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Eine Weile später kamen dann Werner, Charly und Wladek am Gipfel an. Da es oben angenehm warm war, verweilten wir noch einige Zeit in den Liegestühlen. Mit wärmender Kleidung ging es wieder zurück nach Bormio. Einige machten noch ein paar Zusatz Kilometer, während ich mich ausruhte.

 

 

 


 

Bormio  - Bormio 2000 (27.6.2010) - 21 km / 720 hm

(erstellt von Hartmut)

 

 


Radroute 347652 - powered by Bikemap

 

 

Heute ist unser Abreisetag. Morgens um 7:30Uhr ist noch einmal gemeinsames Frühstück. Andi, Ralf, Roland, Werner und bormio_2010_048Wladek machen sich nach dem Frühstück gegen 8:30 auf den Heimweg um den Radmarathons in der Umgebung aus dem Wege zu gehen. Mit Charly mache ich noch eine kleine Radtour auf die Skistation Bormio 2000. Also starten wir kurz nachdem unsere bisherigen Mitstreiter abgefahren sind. In für mich gemäßigtem Tempo fahren wir los. Anfangs nach dem einzigen kurzen Tunnel wird es schon recht steil, aber dann wird es angenehmer mit etwa gleichmäßiger Steigung um die 8%. Wir winden uns über einige Kehren immer weiter nach oben. Unterwegs hat man einen schönen Ausblick auf Bormio und die benachbarten Berge. Ich habe mein Tempo so gewählt, das Charly noch an meinem Hinterrad mitfährt. Wir haben schon etwa 500 hm bewältigt, da rast ein jüngerer Italiener auf seinem Rennrad regelrecht an uns vorbei. Charly musste sich natürlich erst mal da dran klemmen. Aber das ging nicht lange, da der Italiener keine Anstalten machte das Tempo zu reduzieren. Charly hatte jetzt einige Meter Vorsprung zu mir herausgefahren und so erhöhte ich mein Tempo um wieder heranzukommen. Den Charly hat dieser Zwischensprint schon mächtig in den roten Bereich gebracht und somit fahre ich allein mit dem jetzt erreichten Tempo weiter bis zur Skistation. Dort liegt der Italiener schon ausgeruht im Liegestuhl. Die 720hm auf einer Strecke von knapp 10km hatte ich in 55min bewältigt. Einige Minuten später kommt Charly mit einer Gruppe von Italienern zum Gipfel des heutigen Tages. Sie liefern sich sogar noch einen Zielsprint. Nach kurzem Ausruhen fahren wir wieder zu unserem Hotel wo wir uns noch mal duschen. Zwischenzeitlich kann ich mir noch ein wenig den Marco Pantani Radmarathon anschauen, der direkt hinter unserem Hotel durch Bormio vorbei geht. Die Radfahrer sind über den Gavia Pass gekommen. Um kurz nach 11:00Uhr machen wir uns auf die Heimreise über den Umbrail-Pass. Wir kommen gut voran, da durch den Drei Länder Giro einige Straßensperren in unserer Gegenrichtung errichtet wurden, die erst bei unserer Ankunft unten am Umbrail entfernt wurden. Es waren nur ein paar wenige Radfahrer auf der Abfahrt vom Umbrail noch unterwegs.

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