Am 03.08.2014 fand bei perfekten Bedingungen der Erlanger Triathlon 2014 statt. Und gleich vor ab, es war eine tolle Veranstaltung. Das Wetter war fast perfekt. Die Zuschauer an der Strecke waren sehr gut aufgelegt und haben für tolle Stimmung gesorgt.
Aber eins nach dem anderen. Meine Schwester Astrid, mein Nachbar Stefan, sein Kumpel Tom und ich begaben uns auf die Olympische Distanz, d.h. 1500m Schwimmen im Kanal, 40km Radfahren und ein abschließender 11km Lauf in die Mönau. Die Startplätze waren innerhalb weniger Wochen vergeben, was einmal mehr zeigt wie populär diese Sportart in den letzten Jahren geworden ist.
Am Samstag fand die Startunterlagenausgabe mit traditioneller Nudel-Party am TV48 Gelände statt. Meine Familie und ich ließen uns die reichlichen Portionen Nudeln schmecken und machten uns dann wieder zügig auf den nach Hause Weg, denn am Himmel braute sich etwas gewaltiges zusammen. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig nach Hause, bevor riesige Regentropfen niederprasselten.
Am Sonntag so gegen 8:00 Uhr war Fahrrad Check-in angesagt. Nach einer kurzen technischen Inspektion bereiteten wir unsere persönliche Wechselzone vor. In der Wechselzone herrschte emsige Betriebsamkeit. Dabei ist mir aufgefallen, dass ein Aerolenker einen großen Vorteil beim Befestigen von Helm und Startnummer hat, während ich mit meinem Standardlenker die richtige Befestigungsmöglichkeit lange nicht fand.
Die links und rechts am Weg aufgereihten Rennmaschinen wirken auf mich fasziniert wie befremdlich zu gleich, wenn man bedenkt, dass einige verbaute Laufräder mehr als ein komplettes mittwochs-touren-taugliches Rennrad kosten.
Nicht wirklich eine Überraschung war das Neoverbot, das für die Veranstaltung jetzt im dritten Jahr hintereinander galt. Bei 25°C Wassertemperatur blieb den Veranstaltern nichts anderes übrig. Im Vergleich dazu liegt die Temperatur im beheiztem Erlanger Röthelheimbad bei 23°C. Vielleicht kann mir mal jemand erklären, warum sich der Kanal zwischen Hüttendorf und Möhrendorf so dermaßen aufheizt?
10min vor 9:00 Uhr sprangen wir in das warme grünliche Wasser des Kanals. Man muss sehr darauf achten vor der großen Masse in das Wasser zu kommen, sonst kann es passieren, dass man den Startschuss verpasst.
Pünktlich um 9:00 Uhr fiel dann der Startschuss. Ich kam sehr gut mit den Bedingungen zu recht und konnte rechts neben mir Stefan ausmachen. Nach der Wende bei 500m konnte ich meine Schwester Astrid erst links, dann rechts neben mir erkennen. Seite an Seite schwammen wir dem Ausstieg entgegen.
Stefan kam als erster von uns vier aus dem Wasser, dicht gefolgt von mir und Astrid. Die Unterstützung beim Ausstieg, sowohl von Seiten der Zuschauer als auch vom THW war überwältigend. Während die kräftigen Arme der THW Mitarbeiter die Athleten aus dem Wasser hievten, leisteten die Zuschauer mit toller Kulisse ihren Teil dazu bei, schnell aus dem Wasser zu kommen.
Die bekannte 40km Strecke führte über Dechsendorf – Klebheim – Buch – Heppstädt – Hemhofen – Kleinseebach – Möhrendorf zurück nach Erlangen.
Kurz vor Dechsendorf sah ich Stefan vor mir. Mit Anfeuerungsrufen zog ich an ihm vorbei. Am kleinen Anstieg Richtung Hannberg zog Stefan wieder an mir vorbei, wobei er auch noch einen Triathleten mit einem Scheibenrad rechts stehen ließ. Nach Niederlindach das selbe Spiel nochmal nur umgekehrt. In dem Wäldchen nach Niederlindach waren die Straßen plötzlich nass. Auch das ist für den Erlanger Triathlon ganz normal. Ohne Regen geht es nicht.
Mittlerweile dachte ich Stefan hinter mir gelassen zu haben. Doch vor Adelsdorf kurz nach dem Abzweig Richtung Wiesendorf war Stefan wieder links neben mir und fing auch noch eine Unterhaltung mit mir an. Das können nur die Glückshormone sein!
Zwischen Wiesendorf und Heppstädt ist der Asphalt ziemlich grob. Auf gerader Strecke hat man das Gefühl nicht vorwärts zu kommen. Bei der Verpflegungsstation nach Heppstädt geht es dann im Wald einen Anstieg hoch. Ich konnte einige Athleten hinter mir lassen und dachte nun endlich Stefan hinter mir gelassen zu haben.
Beim Anstieg in Baiersdorf sah ich Roland Schäfer am Straßenrand stehen. Er erkannte mich und feuerte mich an. Vielen Dank dafür. Kurz vor der Kurve Richtung Kleinseebach überholte mich eine größere Gruppe und Stefan zog ganz links außen vorbei. Einige Triathleten beobachteten diesen wild fahrenden Typen mit seinem normalen Rennrad ungläubig.
Kurz nach Möhrendorf schloss ich zu Stefan auf und gemeinsam fuhren wir der Wechselzone entgegen.
Die ersten Meter nach dem Fahrradfahren sind immer die schlimmsten. Irgendwie haben die Beine noch nicht begriffen, dass jetzt nicht mehr treten, sondern laufen angesagt ist. Nach ein paar Meter geht es dann aber wieder.
Im Stadionbereich wurden wir von unseren Familien angefeuert und so ging es ab in die Mönau. Aber da hat noch jemand den Membachersteg hin gebaut, den man in normaler Verfassung gar nicht wirklich wahrnehmen würde, aber nach ca. 1,5h Schwimmen und Fahrradfahren nehmen die Körpersensoren selbst kleinste Steigungen wahr und melden dem Gehirn: „Stopp! Bis hier her und nicht weiter!“. Gut das genau an dieser Stelle eine Samba Gruppe steht. Der Sound der Gruppe befiehlt einem „Schnell weg hier!“ und so gelangt man endlich in die Mönau.
Der Rest ist schnell erzählt, irgendwie sind wir alle ins Ziel gekommen und mit Hilfe des Kuchens und dem alkoholfreien Weizen im Zielbereich waren alle Qualen schnell vergessen. Zeit und Platzierung spielen in unseren fortgeschrittenen Alter sowieso keine Rolle mehr und so klang der Wettkampf auf dem weichen Rasen am TV48 Gelände aus. Auf ein neues beim Erlanger Triathlon 2015.
Radstrecke:
Laufstrecke: