letztes Update 21.09.2014 um 22:00
"der Jens Peter war wieder ausser Haus, deswegen nehmt jetzt erst einmal die Füsse von den Pedalen, denn dann wird alles gut!" 8D
Grüsse Euch liebe mitRadler,
mein Gott was ein Jahr, da liege ich nach langer Zeit mal wieder völlig ausgepowert aufn Sofa und las das Weekend Revue passieren. Was war geschehen...
Fünf Tage zuvor, am Dienstag, bekam ich eine Mail von L. Peter. Da die Krankheitswelle auch sein Team erreichte, suchte er dringend nach Ersatz. Da das Team ansonsten nicht Starten könnte, und abgesehen davon das ganze Jahr Training sowie das Startgeld für die Katz wären. Mit dem nochmaligen Hinweis auf vor ein paar Monaten, wo ich schon mal darauf hingewiesen hatte das ich eher der langsam aber dafür tagelang Radler bin, nahm ich das Gesuch an. Wenn die Leistungsdaten geklärt sind, hab ich ja nicht zu viel versprochen und mir kann danach keiner was ankreiden, dachte ich mir.
Am Vortag, den Samstag, traf sich das ganze Team zur General-Training beim L.Peter daheim.
Das Team:
Robert der "Chromatiesierte-Stahlrahmen" Fotograf
Michael mein Zugtier
Jens die Power Spaß Kanone aus Berlin
Peter der extrem fokussierte Schreihals
Jens Peter der Notnagel
Ich war schon total gespannt, da es für mich die ersten Meter überhaupt in Zeitfahrer-Manier zu bewältigen galt. Mit Robert im Begleitfahrzeug im Rücken fuhren wir einmal die B470 entlang bis zum Höchstadter Karpfen Kreisel und zurück. Retour gab es ein paar Regentropfen, die meiste Feuchtigkeit kam aber von der Straße da das gröbste an uns vorbei geflogen war. Die ersten 17km waren geschafft und wir fanden uns zur Besprechung ein. Die Teamreihenfolge wurde geklärt, das Wechselverhalten sowie Ausfallrichtung. Zum Start sollte ich noch einen Zeitfahraufsatz bekommen und ich machte mir Gedanken darüber ob es Sinn macht meine Lichtanlage aus Gewicht/Aerodynamischen Gründen abzubauen. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um 0700 und ich fragte die Gruppe noch aus, was man eigentlich anziehen sollte und wie man sich ernährungsmäßig vorbereiten kann. Abends telefonierte ich mich mit Peter noch mal zusammen, da offerierte er mir das es doch keinen Aerolenker für mich geben wird. Und ich ließ die Lichtanlage dran, "never change a running system!" sag ich da nur.
Sonntag 0700, der Silber Bomber aka MaxiCady kam um die Ecke und wir verstauten mein RRad, kurz noch geschaut wo wir hin müssen und los ging es runter Richtung Ismaning. Über die A3, A93, B15n, B388 kamen wir zwar in einen Regenschauer, aber es gab keinen Stau. So das wir pünktlich kurz vor 1000 am BMW Testgelände ankamen. Dann kam der übliche Organisationsablauf, Räder aufbauen, Umziehen, Starter-Sachen abholen. Es blieb sogar Zeit für eine Testrunde, die Strecke war noch hier und da mit Pfützen und Bächen besetzt, aber es ging. Mittlerweile hatte es auch schon 18°, was will man mehr.
1122 war unsere Startzeit, so dass wir ab 1110 am Start warteten. Ich behielt den Starterblock im Auge, um zu sehen wie das mit dem "im Block gehalten werden" abläuft. Dann waren wir dran. Ich machte mich auf in die Start Reihe, da bekam mein Rad schon durch wundersame Weise ein Stehvermögen, der Blick nach hinten sagte mir, du wirst gehalten. Mein Blick wurde kleiner, es wurde ruhig ... Tut, Tut, Tuuuuuut und schon schrie Peter wie am Spies. Wenn er mir bei der Testrunde nicht gesagt hätte das egal was "gesagt" wird, ich es nicht persönlich nehmen soll und das überhaupt viel geschriehen wird. Hätte ich angehalten um nachzusehen ob er sich verletzt hätte. Aber ich fuhr einfach los, an zweiter Stelle im Team folgte ich Michael, hinter mir kam Jens und dann Peter, quasi ich nochmal. :)
Nun was bleibt zu sagen, letztendlich bekam ich nicht viel vom Rennen mit. Ab und zu nahm ich den Kopf hoch, wenn es schwer wurde war ich vorne, und im Windschatten hatte ich meine Not dran zu bleiben. Mit 54h/km - 50h/km ging es mit dem Wind Richtung Osten. In der östlichen kleineren Kehre war es schwer für mich den Windschatten auszumachen, hier galt es die Straße zwecks kürzesten Wegs zu kreuzen. Mit 36h/km - 38h/km ging es wieder zurück Richtung Westen, nach zwei Runden wussten wir wo die Gully Deckel und Spurrillen waren. Die Westliche Kehre war größer und es war jedes Mal ein tolles Gefühl wenn der Wind wieder von hinten kam. Die Zieldurchfahrt bemerkte ich meist nur durch die lauten Anfeuerungsrufe des Publikums, den mein Blick war nach unten auf die Seiten Linie und den Reifen eine Handbreit vor mir gerichtet. Im Ziel und der ersten Kehre trank ich immer, meist durch Peter "befohlen" zunehmend aber aus eigenem Antrieb. Ab und zu kam noch der Befehl "ESSEN" da schob ich mir die Gels rein.
Bei jedem Wechsel meinerseits, bekam ich von jedem Teammitglied aufmunternde Zurufe eingehämmert, was tatsächlich half und mich motivierte noch ein bisschen mehr raus zu kitzeln. Ab Runde vier, die erste Flasche war schon leer, musste ich mein Team etwas zügeln. Ich bat höflichst etwas kürzer zu fahren, half aber nichts. Dann musste ich etwas schreien, da bemerkte ich das das Tempo um die geforderten 1h/km abfiel. Rückblickend muss ich sagen dass die Aussteuerung durch direkte Kommunikation sehr gut funktionierte. Zwar war von Anfang an das Ziel die Gruppe zusammen zu halten bis ich mich von der Gruppe abgemeldet hätte oder falls ein anderer einen Defekt hätte. Meine Tempo Eingriffe, gingen aber freilich zu Lasten des gesamt Ergebnisses. Und ich begann ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Unterwegs galt es zum Beispiel einen einzelnen Fahrer zu überholen, der mitten auf der Straße rollte, anstatt an einem Rand zurück zum Ziel zu fahren. Hier und da überholten uns mit dem typischen dröhnend, hohlen Geräusch die schnelleren Mannschaften. Aber auch wir waren schnell genug um vier Teams zu cashen. Aber schon war die letzte Runde eingeläutet. Ich gab noch mal alles, die Beine brannten schon seit einer Runde heftigst. Auch glaubte ich zu bemerken das ich begann weniger zu schwitzen, denn die zweite Flasche war schon länger leer, und mein Mund war völlig ausgetrocknet. Aber was half all das mentale Jammern, es galt "alles für das Team!!!". Aber im Einlauf in die allerletzte Kehre merkte ich das absolut nichts mehr ging. Nicht mal ein Ordnung gemäßen Wechsel um mich von ganz hinten abzuseilen war mehr drin. Daher winkte ich Peter an mir vorbei mit dem Hinweis "alda ich bin raus!".
Da fuhr mein Team davon, sie holten noch mal alles raus und da bemerkte ich das ich sie gut aufgehalten hatte. Naja, ich rollte 15 Sekunden im Ziel Gebiet ein aber da ich nicht mehr in der Gruppe war, wurde mir die Zielüberfahrt verwehrt. An der Seite wartete ich keine Sekunde da kam Robert schon auf mich zu gerannt, klatschte ab und musste mein Elend erstmal in Bild festhalten. Leider gab es im Ziel keine Getränke angeboten oder irgendwas was mir half wieder meinen Glukose Spiegel wieder hoch zubekommen. Kurz wurde mir ein bisschen schwarz wie ich da so stand, und ich entschied mich mein Fahrrad hinzulegen und mich in der Nähe von Robert, der wieder hinter dem Ziel stand um Fotos zu machen, zu gesellen. Dort lag/saß ich eine Weile bis Jens und Michael von der Ehrenrunde zurück kamen. Nach erfolgtem abklatschen und überschwänglichen Gerede bat ich sie meine Trinkflasche bei Kilometer 0.95 einzusammeln, und legte mich wieder hin. Irgendwann kam Peter von seiner ausrollrunde und wir machten uns auf die Räder zu verstauen und um zu duschen. "VERDAMMT" tat das weh, die Dusche musste natürlich im ersten Stock sein. Mann, wie das in den Beinen brannte als ich die paar Stufen empor stieg.
Letztendlich fanden wir uns dann alle wieder in der Garage ein. Die einen mit Schnitzel, Kartoffelsalat und Weizen, die anderen mit Kuchen und Kaffee. Ich war mit einem alkoholfreiem Weizen und einer Limo schon zufrieden. Mit dem Völlegefühl im Magen konnte ich noch nichts essen. Die Siegerehrung ging auch flott von statten. Und dann wurden wir aufgerufen. Mit 1:38:36,2h belegten wir den sechzehnten Platz und lagen ca. 10,5 Minuten hinter dem ersten Platz. Ich denke aber das alle zufrieden waren, galt es doch heile ins Ziel zu kommen. Auch das Wetter war während des Zeitfahrens wunderbar trocken und Sonnig. Keiner ist gestürzt, es gab keinen Defekt. Und hey, erster wären wir ohnehin nicht geworden. Aber sicherlich sind meine Ziele und Ambitionen etwas anders einzuordnen als die derer die jedes Jahr mitfahren.
Der inzwischen eingesetzte starke Regen war kurz unterbrochen, so eilten wir zum Auto und machten uns nach Verabschiedung von Robert und Jens auf in die fränkische. Die beiden mussten nach dem Tag sich noch nach Berlin bei Regen und Stau quälen. Gegen 1800 waren wir daheim
Fazit: Obwohl ohne Lenkeraufsatz, quasi dem Wind ausgesetzt. Mit einem nicht dafür gedachten "normalen" Rad inklusive Festtagsbeleutung. Dann gilt noch zu berückstichtigen das das ganze VIEL ZU SCHNELL für mich ist ... ja ein Traum das ich angekommen bin. Freue mich auf nächstes Jahr wenn ich wieder auf der Ersatzliste stehen darf. ;)
… was ein Tag!
Danke für Eure Aufmerksamkeit und bis zur nächsten Ausfahrt
Allzeit gute Fahrt wünscht Euch
Jens Peter
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Hallo,
schaut mal in die Auswertung der Rundenzeiten („Lebenslinien“).
Das sind die Differenzen zur schnellsten Mannschaft über die Runden.
Alle sind gegen Ende schwächer geworden.
Nur die Rostige Kette (dickes rot) ist gefahren wie ein Uhrwerk und ohne langsamer zu werden einfach „durchmarschiert“.
Viele Grüße,
Klaus Mo.