Vor zwei Jahren hat unser Radler-Chef Wolfgang M. den Nürnberger Siemens-Kollegen Marcel Kuban kennengelernt, der einen ungewöhnlichen Sport betreibt. Er fährt    Steherrennen. Da zu Steherrennen auch ein Partner als Motorradfahrer gehört, erwähne ich hier auch den Johannes Fuchs. Immer wieder hat Wolfgang M. zu Veranstaltungen in auf der       Rad-Rennbahn in  Reichelsdorf eingeladen. Über deren Resonanz kann ich nichts sagen. Aber am 24. September (dem Wahltag 2017) hat der Vorstand die Initiative selbst übernommen und zum letzten Steherrennen in Nürnberg eingeladen. Der Verein hat hierbei nicht nur die Kosten für einen Platz im VIP-Bereich beglichen (mit Bewirtung!), sondern auch im Auto nach Reichelsdorf gebracht.
Gesehen habe ich  Dieter, Bernhard, Gerhard W., Gottfried, Klaus, Ottmar W. (ein Fotograf der Siemens-Foto-Gruppe), Roland, Ulli und Wolfgang M,.

Der überragende Steher am heutigen Tag war übrigens      Stefan Schäfer    aus Coobus. (      siehe auch)
Bei schönstem Wetter war es für mich ganz besonderes Erlebnis.
Besonders bedanken möchte ich mich bei Marcel Kuban, der uns nach den Rennen viele Details dieses außergewöhnlichen Radsports geduldig erläuterte.

Euer Masters Dieter

Geschichte der 400-m-Rennbahn „am Keller“ (am Reichelsdorfer Keller)
(aus dem Internet zusammengetragen)

--- Verein Sportplatz 1903 e.V.
--- 1904 erbaut und eingeweiht (erste nordbayerische Piste).
--- Ca. 500 Renntage (seit 1904).
--- Bauherr war der „VEREIN-SPORTPLATZ-Nürnberg e. V.“ (von Radsportidealisten gegründet).
--- Erster Star des Eröffnungsrennens war der Berliner Arthur Stellbrink. (später war er Deutscher Meister und Europameister)
--- 1905 die erste Holztribüne am Ziel der Rennbahn.
--- Im gleichen Jahr kamen die Schrittmachermotoren (extrem große und laute Monstren) auf Nürnbergs Piste.
--- Die ersten Sieger der Steher-Rennen waren Arthur Stellbrink und der Nürnberger Andreas Kölbl.
--- 1921 kaufte der Verein das Gelände (für 50.000 Mark) und baute die Holztribüne rund um die Piste.
--- Der Innenraum der Bahn bot rund 3.000 Zuschauern Platz.
--- Bekannte Namen in den zwanziger Jahren waren u.a.
Ernst Wagner, Sepp Bachhuber, Paul Maul, Georg Schmucker, Hans Sturm und Hans Herbst (als Sprinter, Allrounder und Steher deutsche Spitzenklasse).
--- 1929 verunglückte der Münsteraner Oskar Trelle tödlich.
--- 1927/ 1929 kamen der Tunnel, die Toiletten, Baderäumen und Duschen.
--- Bis 1956 betrieben viele Pächter diese Anlage.(ca. 14 verschiedene).
--- Nürnbergs Radrennbahn zählte in Deutschland zu den beliebtesten Pisten.
--- Bekannte Namen unter den Stehern waren:
Willy Arend, Thorwald Ellegard, Edmond Jacquelin, Otto Meyer, Falk Hansen, Walter Rütt, Matthias Engel, Toni Merkens, Arie van Vliet, Victor Linart, Paul Guignard, Piet Dieckentman, Tadäus Robl, Georges Paillard und Jean Grassin, Walter Sawall, Erich Metze und Walter Lohmann.
--- Nach dem 2. Weltkrieg gab es oft Renntage mit 15.000 Zuschauern.
--- Neue Stars aus Nürnberg und Umgebung waren:
Georg Umbenhauer, Fritz Scheller, Georg Voggenreiter, Heinz Jakobi, Hans Mlady und der Herpersdorfer Karl Kittsteiner.
Internationale Asse waren:
Dolph Verschueren, Guilermo Timoner, Graham French oder Paul de Paepe.
--- Nach dem Krieg zeigten auch die Bahn-Spezialisten ihr Können.
---. Bekannte Namen waren:
Fritz Neuser, Werner Löw, Gotthard Dinta, Georg Singer und Willi Fuggerer.
--- Bis in die 80er Jahre Schauplatz vieler bayerischer und Deutscher Meisterschaften.
--- Letzte Sprint-Stars waren.
Gerhard Scheller, Peppi Vogl und Andy Herold.
--- 1961-1967 Ende des Profi-Steherrennsports.
--- die beiden letzten großen Lokalmatadore waren:
Karl Kittsteiner und Heinz Jakobi.
-- 1968 ein Neubeginn mit Hans Bandele und Fritz Scheller (sie kauften 10 gebrauchte 250-ccm-BMW-Motorräder, die in Schrittmachermaschinen umgebaut wurden)
--- Die „Nürnberger Steherschule“ entsteht (eigene Steher und dazu eigene Schrittmacher).
--- 1968 der ersten deutsche Meistertitel eines Steherneulings: Allrounder Horst Duschl mit Schrittmacher Peter Schindler.
--- Es folgte sein jüngerer Bruder Gerhard.
--- Danach: Klaus Burges, Horst Gnas und Roland Renn
--- Drei Weltmeistertitel durch Horst Gnas (bis heute der erfolgreichste Nürnberger Amateur-Steher).
--- Seit 1987 ist Toni Auer der 1. Vorsitzender des VEREIN-SPORTPLATZ
--- Auer sorgte dafür, dass Stehersport erhalten blieb.
--- Auers Erkenntnis: „Ohne großzügige Sponsoren hat der Bahnradsport keine große Zukunft“.
--- Saisonabschluss am Sonntag 19. September 2017
--- Geplant ist eine 250 Meter lange Radrennbahn aus Holz in einer geschlossenen Halle im Stadtteil Moorenbrunn.

Einige Details zum Rad etc.:
--- Steherräder sind spezielle Räder:
--- Vorne ein kleineres Rad
--- Eine nach hinten gebogene Gabel
--- Einen nach vorne versetzten Sattel
--- Sind Langstreckenrennen auf Bahnen
--- Steherradfahrer (Steher) fahren im Windschatten der Schrittmacher.
--- Steher erreichen sogar über 100km/h.

  Und hier zu den Bildern von     Wolfgang M.

 

 

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