Die Tour startet mitten in der Nacht. Unser Zug fährt schon in der Dunkelheit um 5 Uhr in Erlangen ab, d.h. die Abfahrt von daheim ist schon kurz nach 4. Dann kurz nach 9 Uhr kann unsere Etappenfahrt wirklich beginnen.
Tag 1: Koblenz - Waxweiler
(155 km + 15 km Bahnhofsanfahrt / 2290 hm)
Unser Zug ist pünktlich und das Rad-Abteil bis auf den letzten Platz gefüllt. Wenn 10 Tourenradler mit ihren schweren Rädern samt Gepäck ein- und aussteigen, dann ist eine Verspätung vorprogrammiert. Kein Wunder, dass im neuem ICE4 nur 8 Radplätze zur Verfügung stehen.
In Koblenz besuchen wir noch kurz das Deutsche Eck, bevor wir die Mosel stromaufwärts radeln.
Auf Radwegen geht es zunächst zwischen Bahnstrecke und Weinbergen entlang.
Danach verläuft der Radweg entlang der Bundesstraße. Zum Glück hält sich der Verkehr und damit der Lärm in Grenzen.
War es bisher ruhig in den Ortschaften, so lebhafter strömen in Cochem die Touristen durch die Gassen. Wir verlassen das Moseltal und klettern mit den Blick auf die Burg auf die Hügel.
Immer wieder schöne Ortschaften. Das Wetter bessert sich mehr und mehr. Mit der Sonne steigt die Temperatur auch langsam auf knapp 15°C.
Unterwegs sind die Ortschaften Ellweiler und Saxler noch zu erwähnen. Lagen doch alle 10 Meter Glassplitter auf den Boden. Anscheinend waren Chaoten unterweges oder die Müllabfuhr hat diese regelmäßig vor die Mülltonnen verloren. Doch zum Glück hat wir keinen Platten (keine einzige Panne auf der gesamten Tour).
Interessanter Weidenschnitt am Wegesrand.
Immer wieder erklimmen wir über kleine Straßen die Hügel der Pfalz. Ein schönes Trainingsgebiet, da kaum Autoverkehr existiert auf den Nebenstraßen. Einzig die Militärjets der Standorte Spangdahlem und Rammstein stören den Frieden.
Tag 2: Waxweiler - Waimes (B)
(58 km + 105 km Bahnhofsanfahrt / 2100 hm)
Nach mäßigen Frühstück (na ja für 5 EUR darf man eigentlich ja auch nur wenig erwarten) geht es auf einer Bahntrasse weiter . Wir fahren zunächst unser nächste Unterkunft an, um dort unseren Ballast zu entledigen und danach noch eine Schleife durch die Ardennen zu drehen.
Überall in Deutschland ist es trocken. Nur in der Eifel hängt eine größere Regenwolke. Bingo. Wir genießen den Nieselregen. So kommt richtige Rad-Klassiker-Stimmung auf.
Der Radweg führt uns durch mehrere Tunnels und insgesamt schaffen wir auf den 58km immerhin 440 Höhenmweter, was aber bei den leichten Steigungen kaum merkbar war.
Die Bahntrasse führt uns weit abseits der Straßen durch Wälder, Wiesen und Täler.
Bald erreichen wir Belgien. Genauer gesagt Ost-Belgien, wo man erstaunlicherweise noch deutsch spricht.
Ab und an sindi Brücken marode, so dass der Radweg daran vorbeigeführt wird.
Kaum war das Gepäck ablegt ging es richtig rein die Hügel. Es war ein stetiges auf und ab. Die Hügel sind 500-600m hoch (vergleichbar mit der Fränkischen Schweiz), aber die Täler wesentlich tiefer. Die Steigungen sind knackig. Mehr 10% sind normal. Einige Rampen bis 18% sind keine Seltenheit.
Belgier sind radsportbegeistert. Sogar die Kühe säumten den Straßenrand als wir kamen.
Immer wieder malerische Ortschaften mit Natursteinen.
Leider riss heute die Wolkendecke gar nicht auf. Trotz den tristen und trüben Wetters hat uns die Landschaft gut gefallen.
Die jüngere Geschichte hat hier ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. 1944 im 2. Weltkrieg starteten die Deutschen ihre letzte Offensive, die unnötige Opfer auf beiden Seiten und er Zivilbevölkerung forderte.
Hier und da steht noch altes Eisen herum. Etliche Museen erinnern an die damlige Zeit.
Belgien ohne Fritten geht gar nicht. Also sind wir in Stavelot stehen geblieben.
Gut gefüllt mit fettigen Kartoffelschnitten ging es zu einem Highlight von Lüttich - Bastogne - Lüttich: "Die Stele von Eddy Merckx"
Einige Rampen dürften 18% haben. Ein Glück, dass das Gepäck schon entladen war.
Am Abend gab es dann Belgisches Bier und ein Menü. Der Nachtisch war so verführend, dass er weg war, bevor ich ein Bild schießen konnte.
Tag 1: Waimes - Bonn
(136km + 15 km Heimfahrt vom Bahnhof/ 1140 hm)
Letzter Tag. Immer noch trübes Wetter. Ab und an spüren wir noch leichten Regen, aber das Regenzeug bleibt verstaut.
Wieder nehmen wir den Easy Way: Eine Bahntrasse - dieses Mal die Vennbahn, die von Aachen bis nach Luxemburg führt.
Wieder führte uns die Bahnstrecke durch herrliche Wälder, Hochmoore und Wiesen.
Teilweise ist die Bahnstrecke noch für den Freizeitverkehr in Betrieb.
Wir folgen der Bahn bis Monschau. Ein hübsches Städtchen mit viel Fachwerk.
Dann werden die Hügel der Eifel flacher und flacher. Wacholder-Hänge säumen die Täler.
und immer wieder Fachwerk
Der 1. Mai ist schon lange vorbei, aber die Mai-Bäume stehen noch immer. Diese Tradition kennen wir bei uns in Erlangen so gut wie gar nicht.
Pünktlich erreichen wir Bonn, wo wir noch Zeit zum Eis essen haben.
Vor den historischen Postamt wird bereits heute für das Beethoven - Jahr 2020 geworben.
Dann geht es wieder entlang vom Rhein wiedre mit den Zug heim nach Erlangen. Die Fahrt von Bonn nach Koblenz braucht lediglich eine halbe Stunde - Warum haben wir 3 Tage gebraucht???
Eine gelungene Tour. Vielen Dank an die Mitfahrer für die schönen Tage.
Ciao
Roland
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