Nachdem wir letztes Jahr den Rennsteig bereits von Blankenstein bis Masserberg befahren hatten, sollte 2022 auch die übrige Strecke Richtung Eisenach noch unter die Räder genommen werden. Die Unternehmung wurde kurzfristig wegen des guten Wetters im Thüringer Wald realisiert, 2021 war noch in Erinnerung, da war es ziemlich kühl und teilweise neblig. Die E-Gravelbikes von Werner und mir mussten erstmal an die Heckvorrichtung von Werner´s PKW angepasst werden und dann ging es über die A73 bis nach Eisfeld, wo wir den Pkw parkten, um die 1. Etappe Richtung Oberhof anzupeilen.



1. Etappe  Eisfeld - Oberhof  54 km und ca. 700 Hm (75 % Straße / 25 % Wald-/Schotterwege)
Vom Start weg ging es bergauf und wir bevorzugten die Strasse um die ersten 300 Hm bis Waffenrod zu bewältigen, wo wir dann in den Masserberger-Höhenweg einbogen, nach 15 km war Masserberg erreicht. Die Kaffeepause dort hatten wir uns anders vorgestellt, einzig der "Tante Emma-Laden" dort konnte uns den Koffein-Schock einflössen, Werner haderte mit einem Stück Torte, dass komplett aus festem Nougat war, das langte für den Rest des Tages ! Weiter ging es nun auf dem Rennsteig-Radweg über Bahnhof Rennsteig
und den Gr. Beerberg zu unserem Tagesziel Oberhof, das wir gegen 14.30 h erreichten. Nach dem Einchecken im Hotel ging es nochmals aufs Rad zu einer
Besichtigungs-Tour in Oberhof mit Einkehr im Cafe-Luck (gehört vermutlich dem ehemaligen Biathlet Frank Luck). Für 2023 rüstet sich der Ort hoch, im Januar findet die Bob- und Rodel-WM und im Februar die Biathlon-WM statt. Wir erkundeten die Sportstätten von der Straße aus, die flächenmäßig große Skisport-Halle fällt besonders ins Auge,
kann man doch dort das ganze Jahr gespurte Loipen befahren. Unterwegs kamen uns etliche Sportler auf Roller-Ski entgegen, trainieren hier und wohnen in der
Sport-Kaserne am Grenzadler.

2. Etappe  Oberhof - Bad Salzungen  84 km und 1141 Hm (25 % Straße / 75 % Wald-/Schotterwege)
Diese Etappe war dann Rennsteig pur, 60 km mit höchster Konzentration, die Oberflächen der Strecken wechselten dauernd und die Schlaglöcher dauernd präsent.
Wir orientierten uns an der Beschilderung markante Orte, Rennsteig-Radweg und an der GPX-Route Rennsteig. Sich nur auf ein Hilfsmittel zu verlassen ist nicht ratsam.
Es gab unterwegs 2 Situationen, wo uns nur das eine oder andere Hilfsmittel korrekt weitergeführt hat. Jedenfalls sind wir immer richtig abgebogen und einen
Cafè-Stop am kleinen Inselsberg eingelegt.
Laut Karte sollte der Radweg über den Großen Inselsberg führen, wir beschlossen den Fussweg 1,3 km zum Gr. Inselsberg nicht zu nehmen, sondern folgten der Radweg-Beschilderung.und Navi. Das war ein Fehler, wir landeten auf einer frisch gezogenen 1,5 km langen üblen Schotterpiste und es gab keinen Abzweig mehr zum Inselsberg.
Zurück wollten wir auch nicht und so blieb uns der Ausblick von 916 m auf den Thüringer Wald verwehrt ! Es folgte eine schwierige Berg- und Talfahrt,
gestatteten uns aber parallel ein 3 km langes Straßenstück, wo wir die Steigungen im Wald umfuhren.
Kurz vor Eisenach an der "Hohen Sonne" verließen wir den Rennsteig und gelangten über kleine idyllische Nebenstraßen nach Bad Salzungen.
Den Rest des Tages ließen wir dort beim "Italiener" am Markt ausklingen, war doch sonst keine Gastronomie offen, eigentlich schade für einen Kurort !

 3.  Etappe  Bad Salzungen - Eisfeld  98 km und 763 Hm (90 % Asphaltierte Radwege und Straßen)
Ein heißer Tag war voraus gesagt und so stürmten wir um 7.00 h schon das Frühstücksbufett, um 8.30 h rollten die Räder wieder, wir enterten den Werratal-Radweg,
der uns durch eine sehenswerte Landschaft und malerische kleine Orte führte.
GPX, Karte und Werner´s Osmand halfen uns über manche Beschilderungsklippe hinweg.
Mit unserer Kaffeepause nach 60 km hatten wir Glück, ein Kanu-Verleih am Wegesrand mit "Bauden-Hütte"  war unsere Rettung, Pflaumenkuchen, Kaffee und Bier ließen wir uns munden. Diese Teilstück des Werratals ist wirklich empfehlenswert zu erkunden, den Fluss haben wir dabei mind. 20 mal überquert und natürlich auch oft daneben im Blickkontakt  geradelt. In Eisfeld angekommen, eine etwas umständliche Durchfahrt, aber mit Einheimischen-Hilfe und Navi haben wir den PKW-Stellplatz gefunden.

 

Den Bahnhof Rennsteig-Höhe hatte sich Werner wohl anders vorgestellt, "der Lokführer" fehlte und so musste er FAZUA-Getrieben weiterfahren !
Den richtigen Bahnhof haben wir dann nach 2 km gefunden, hier tolles Ambiente mit alten Waggons und Gastronomie, leider geschlossen !

Kurz vor Oberhof fanden wir dieses Denkmal, gewidmet den zig-tausend Waldarbeitern (teilweise unter Zwang), die nach dem 2. Weltkrieg den Thüringerwald
und damit die Forstbestände vom Borkenkäferbefall befreiten.

Vorbei an den Baustellen Rodelbahn und dem neuen Sessellift für Alpin-Ski bis hin zum Biathlon-Stadion (folgendes Bild) !

 

Rollido Euer Klaus W.

SGS Radsport

Sportgemeinschaft Siemens Erlangen Radsport