Vom 04.02. - 04.03.2015 begleitete ich meinen Sohn Lukas zur Asthma Reha in die Seeklinik auf der Insel Norderney .
Am 28.02.2015, dem letzten Samstag vor unserer Abreise, machten wir einen Ausflug zum Wrack am Ostende der Insel. Mit geliehenen Fahrrädern ging es auf dem schönen Dünenpad durch die Dünenlandschaft östlich der Stadt Norderney Richtung Leuchtturm. Immer den Leuchtturm vor Augen fuhren wir an Aussichtsdünen, dem Ausflugsziel Weisse Düne und einem Wasserwerk zur kleinen Siedlung rund um den Leuchtturm von Norderney. Ein wunderbares Gefühl nach fast vier Wochen ohne Fahrrad endlich wieder auf einem Drahtesel unterwegs zu sein. Auch wenn es sich um keine Leichtgewichte handelte.
Der Leuchtturm hat in den Wintermonaten leider geschlossen, so fuhren wir weiter zur Schutzhütte der Nationalparkverwaltung am Parkplatz Ostheller. Hier mussten wir unsere Fahrräder abstellen, denn ab jetzt ging es zu Fuß auf dem Dünen-Heller-Weg zum Wrack am Ostende von Norderney. Das Schild direkt nach der Schutzhütte verhieß nichts gutes. Der Weg sei schwer zu begehen und nur mit wasserdichten Schuhwerk (Gummistiefel) begehbar. Pah! Wir kommen schließlich aus Franken und wer die Höhen der Fränkischen Schweiz erklimmen kann, der wird auch in Ostfrießland keinen Schiffsbruch erleiden.
Es war aber dann doch schlimmer als erwartet. Wir mussten mehrmals tiefe Wasserrinnen umgehen und da hier alles flach ist, konnten wir uns auch keinen Überblick verschaffen. Wir steuerten den Orientierungspunkt "Peilbake" an, um von oben einen trockenen Weg zu finden. Der Orientierungspunkt liegt etwas erhöht und bietet den Wanderern weit sichtbar eine Navigationshilfe. Nur wenige Meter vor der Erhöhung stellten wir fest, dass wir einen falschen Weg eingeschlagen haben und so standen wir vor einer tiefen Wasserrinne. Um nicht umkehren zu müssen zog ich meine Schuhe aus und watete mit Lukas auf dem Arm durch das eiskalte Wasser.
Nach kurzer Pause und nachdem wir uns einen Überblick verschafft haben, entschieden wir am Strand Richtung Wrack weiter zu laufen. Auf dem riesigen Sandstrand gingen wir immer weiter zum Wrack. Am Horizont war bereits Baltrum zum Greifen nah.
Endlich nach ca. 1,5h Fußmarsch hatten wir unser Ziel erreicht. Am Wrack angelangt stärkten wir uns erstmal und genossen die Aussicht auf Baltrum. Als Rückweg wählten wir den direkten Weg, denn für den späten Nachmittag war Regen angekündigt. Am Rückweg trafen wir dann noch auf drei andere Wanderer, die an der selben Stlle wie wir auch den falschen Abzweig genommen hatten und so ging es ihnen wie uns. Wir tauschten uns kurz über die Wasserrinne hinweg aus. Im Gegensatz zu uns entschieden sie sich aber für den Rückzug und verzichteten auf eine Kneipp-Kur.
Lukas war nach nach knapp 10km Fußmarsch müde und so verzichteten wir auf die Rückfahrt an der südlichen Küste entlang und fuhren mit unseren Rädern auf dem selben Weg zurück nach Norderney.
Die spannende Tour durch einsame und abwechslungsreiche Landschaften war ein schöner Abschluss für die vier Wochen auf Norderney.
Hier findet ihr noch unsere Route: