Im Sommer habe ich versprochen noch einen zweiten Teil übers Radfahren in Atlanta zu schreiben. Es sollte übers MTB-Fahren gehen. Irgendwie hat es langer gedauert und am Ende denke ich, werde ich mein Ziel verfehlen...aber was soll's. Zumindest habe ich die Möglichkeit wieder mein Deutsch zu trainieren.
Letztes Mal habe ich über das sogenannte Century Ride (100 Meilen) geschrieben und die sind hier in der USA tatsächlich sehr populär. Nicht nur unter reinrassigen Rennradfahrern, sondern auch bei Triathleten, die es gerne als Vorbereitung für ihre Ironmans nutzen. Triathlon ist übrigens sehr populär in USA und besonders in Atlanta. Es gibt zwar kein Ironman (TM) Rennen in Atlanta selbst, aber die anderen Veranstaltungsorte sind leicht mit dem Auto erreichbar (Chattanooga, Augusta, Florida).
So habe ich an ein paar solche Fahrten (diesmal aber schon mit dem Rennrad) teilgenommen. Der Verlauf ist immer derselbe. Vorne eine starke Gruppe, die nie stoppt und die 160km ohne Pausen mit Lichtgeschwindigkeit fährt (da es hier Rund um Atlanta nur leicht hügelig ist, beträgt das Tempo ca 40km/h) und danach kommen kleinere Gruppen, die ab und zu Pausen machen...in dieser befinde ich mich meistens und fahre in der Gruppe meist vorne, da es auch ziemlich gefährlich sein kann. Genug aber über Rennrad gesprochen...übrigens es sind hier auch schone Aufstiege im Norden des Atlantas. Da kann man schon 20-30 Tempo bergauf fahren.
Und jetzt zurück zu dem MTB. Am Anfang dachte ich, die USA ist ein großes Land und da wird man perfekt mit dem MTB fahren können, da es unbegrenzt Wald und Feldwege geben muss. Die gibt es auch...aber alles ist auf Privatgelände, was man nicht betreten darf...und auch soll, da die Besitzer das Recht haben, die Leute zu erschießen. Damit ist es mit dem MTB fahren hier ein bisschen schwierig und ich muss auch sagen für mich nicht so interessant, da man nur in dedizierten Parks (die meistens nicht so groß sind) fahren darf.
Ich habe an zwei Rennen teilgenommen. Das erste Rennen war ein 6 Stunden Rennen mit Start um 6 Uhr Abends in dem Park, wo 1996 das Olympisches MTB Rennen stattfand. Da hat es leider ziemlich stark zwischen 4-7 Uhr geregnet, so war die Strecke ziemlich schlammig, was in der Dunkelheit nicht so wirklich Spaß macht, so habe ich mich entschieden um 10Uhr Schluss zu machen und nach der Dusche (ich habe mitten im Nirgendwo einen Wasserschlauch mit Wasser gefunden) bin ich nach Hause gefahren.
Das zweite Rennen waren 50 Meilen in den Bergen im Norden des Atlanta und mit einem „normalen“ Start um 9 Uhr morgens. Erst ging es eine Stunde nur auf einem Schotterweg (sehr grob) bergauf, danach 30 Minuten bergab (hier hatte ich einen Defekt) und das waren die ersten 25 Meilen. Dann hat ein Singletrack angefangen, was bedeutet, dass es ständig links, rechts, bergauf, bergab geht. Für die weiteren 25 Meilen habe ich weitere 3 Stunden benötigt. Am Ende war ich komplett platt und ich habe die bewundert, die sich für die längere Strecke entschieden haben (2x die 50 Meilen, die ich gerade absolviert habe).
Damit war die MTB Saison für mich abgeschlossen und mal schauen wie es die nächste aussieht.
Nächstes mal melde ich mich mit ein paar Erfahrungen übers Radfahren in Florida, wo ich 5 Tage mit dem Auto und Fahrrad im November verbracht habe.
Ein Deutsches Dorf in der Nahe Atlantas (suche Stadt Helen).