Eine Radreise durch Großbritannien: Das klingt erstmal etwas verrückt oder für manche eher langweilig. Es gibt natürlich viele Vorurteile, aber letzenden Endes fährt es sich bis auf den Linksverkehr genauso wie in Deutschland. Wir starteten unsere Tour in Edinburgh, danach ging es über Carlisle, York und Cambridge nach Harwich. Besonders beeindruckend waren an den ersten beiden Tagen die Lowlands und am dritten Tag der Yorkshire Dales National Park.

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Nach Edinburgh sind wir von Hahn aus geflogen und kamen mitten in der Nacht an. So haben wir um 01:00Uhr in der Nacht unsere Räder zusammenbaut und sind 15km quer durch Edinburgh zu unserem Hostel geradelt. Da wir in einem 6-er Zimmer waren, haben wir durch unser Gerumpel erst einmal alle geweckt. Der nächste Tag war dann ein Ruhetag an dem wir uns die Stadt angeschaut haben.

Beindruckend ist vor allem die Burg und der Ausblick vom Hausberg.

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Mit Blick auf die Bucht

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Edinburgh Castle

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Manche Straßen in Edinburgh erinnerten ein bisschen an Amerika. Der Straßenbelag ist allerdings katastrophal, Schlaglöcher ohne Ende und rauster Asphalt. So schlecht war es nirgends auf unsere Tour.

Tag 1 Edinburgh Moffat 100km/1240Hm

Wir starteten gegen 9 Uhr, bekanntlich sind Engländer ja eher Langschläfer. Nach einem erwartungsgemäßen Frühstück fuhren wir einigermaßen gestärkt los. Wir radelten noch an einem Supermarkt vorbei um uns mit Getränken und Proviant zu versorgen. Die Fahrt aus der Stadt war auch wieder erstmal ein bisschen aufregend: Im Berufsverkehr auf engen Fahrradstreifen mit knöcheltiefen Schlaglöchern mit dem Rennrad gut voranzukommen ist echt schwierig. Abrupte

Steigungen taten ihr Übriges.

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Nicht ganz so guter Belag: Den gab es aber nur in Edinburgh, danach wurde es schlagartig besser

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Als wir dann endlich aus der insgesamt sehr schönen Stadt Edinburgh raus waren, ging es über schmale Straßen in immer ländlicheren Raum. Es war ein ständiges auf und ab, mit zum Teil sehr steilen Passagen. Von manchen Hügelspitzen konnten wir immer wieder auf Edinburgh zurückblicken.

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Die Hecken wurden immer lichter und irgendwann ging es nur noch konstant bergauf. Es war Wahnsinn, wie schnell aus einer ganz normalen Landschaft mit Bäumen und Büschen, so wie es bei uns ist, eine solch karge Landschaft wird. Auf dieser zweispurigen Straße war so gut wie gar kein Verkehr und falls doch mal ein Auto kam, waren alle sehr rücksichtsvoll. Es war mit 17°C zwar nicht kuschelig warm, da aber kein Wind wehte, war das Wetter perfekt an diesem Tag.

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Eigentlich lässt sich zum Streckenverlauf recht wenig erzählen. Es ist einfach nichts los. Aber die Menge an Schafen, die nebeneinem herläuft, sorgt für ein bisschen Abwechslung. Ich persönlich finde aber die Landschaft so grandios, dass es trotz Einsamkeit wunderbar war.

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Eigentlich blühte Garnichts, wie wir radelten, nicht mal ein paar Wildkräuter in Rasenflächen: Aber diese gelben Büsche machten schon einiges her.

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Für uns deutsche, die durch die Energiewende so einige Windräder vor der Nase haben, ist das eigentlich ein normaler Anblick. Das waren aber die einzigen Windrädchen, die ich auf der Tour gesehen habe. Noch dazu stand ein riesen Schild über diese „Windfarm“ an der Straße. Naja.

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Ein tolles Fotomotiv: St Mary’s Loch

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Es ging immer sanft rund 200hm hinauf und danach wieder abwärts. Das lässt sich einfach wunderbar fahren und ich bin auch sehr froh diesmal das Rennrad genommen zu haben. Gegen Ende der Etappe wurde es dann etwas flacher und die Straße bekam ein paar Wellen. Die 100km am ersten Tag waren perfekt zu fahren, wodurch wir früh ankamen und uns noch ein bisschen in Moffat umguckten. Das Abendessen nannte sich Fish and Chips. Wir dachten damit kann man nichts falsch machen aber eine Schachtel öliger Chips, ohne ein einziges Salzkorn, ist einfach nicht genießbar. Der Fisch war ok! Unser B&B war sehr geräumig und modern: Wir hatten ein 4er Zimmer zu zweit.

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Tag 2 Moffat Penrith 104km/780Hm

In der Jugendherberge hatten wir, aufgrund des Preises (natürlich nur deswegen), nur kaltes Frühstück gebucht, deshalb wartete an diesem Morgen das erste Englische Frühstück auf uns. Es entspricht aber so ziemlich den Vorstellungen die man als deutscher hat. Die zweite Etappe geht als erstes hauptsächlich an einer ehemaligen Autobahn entlang, eine neue wurde daneben gebaut.

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Das Wetter war an diesem Morgen auch etwas grau, sodass man bei einer anderen Routenführung wahrscheinlich auch nicht mehr gesehen hätte. Aber für ein schnelles Vorankommen war diese Bundesstraße super, da die Steigungen kaum zu spüren waren und es ab und zu auch mal längere Zeit bergab ging. Leider hat mein Reifen etwas Luft verloren und wir mussten an einer Tankstelle mit Kompressor noch den Schlauch wechseln.

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Circa 30 km vor Carlisle haben wir die Bundesstraße verlassen und es ging auf einsamsten Wirtschaftsstraßen durch die Dörfer, die Wege waren von der Qualität her nach wie vor super.

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In Gretna passierten wir die Grenze und waren somit dann raus aus Schottland und in England.

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Es ging an diesem Tag außerdem rund 50 Kilometer auf Meereshöhenniveau und mit den ein oder anderen Windböen roch man auch die Salzluft: Man befindet sich eben nur auf einer Insel.

Durch Carlisle sind wir leider nur schnell durchgefahren, da uns durch den Schlauchwechel ein bisschen die Zeit gefehlt hat. Aber gerade die Fußgängerzone mit vielen Backsteingebäuden und die belebten Straßen machten Calisle zu einer schönen Stadt.

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Nach Carlisle ging es noch ein Weilchen durch absolutes Flachland. Mit der Zeit wurden die Straßen dann immer welliger und kurz vor Pennrith ging es wieder auf 200 Höhenmeter hinauf. Die Landschaft ist hier sehr landwirtschaftlich geprägt, die Hecken sind nur knapp einen Meter hoch, wodurch sich mit dem blühendem Raps eine tolle Landschaft ergab.

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Kurz vor der Abfahrt nach Penrith.

Das letzte Stück ging zu steil bergab, um von einer tollen Abfahrt sprechen zu können. Penrith ist mit 15.000 Einwohnern nicht allzu groß aber eine typisch englische Kleinstadt, mit großer Schule. Es ist auch immer wieder für einen deutschen Schüler ein bisschen lustig, die englische Schuluniform zu sehen. Unser B&B hatte eine schön zentrale Lage und wir hatten wieder einmal ein 5er Zimmer für uns allein. Am Abend gingen wir, nach dem gestrigen nicht ganz so guten englischen Essen, zu einem Italiener. Die Pizza dort war wirklich sehr gut, sogar besser als so manchem deutschen Italiener, allerdings ein bisschen klein. Anschließend schlenderten wir noch in den Supermarkt, um Getränke und Essen für den nächsten Tag zu besorgen. Dieser Laden sprengte jedoch ein bisschen die Dimensionen des Dorfes: Es war ein typisch amerikanischer „Großdicsounter“ mit riesiger Auswahl. Es gab sogar eine interne Apotheke neben den drei Regalwänden mit Chips.

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Sehenswert in Penrith ist eventuell noch das Castle. Auch wenn davon nicht mehr alles so steht wie früher, konnte man die tolle Lage der Burg nachvollziehen.

Tag 3 Penrith – Bedale 114km/1550Hm

Der dritte Tag war einer der tollsten auf unserer Tour. Wir fuhren die meiste Zeit auf wirklich sehr einsamen Strecken, was anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig war, aber mit der Zeit wurde es immer entspannter und die Landschaft wurde schöner. Das Frühstück beschreibe ich ab jetzt nicht mehr näher, denn englisches Frühstück unterscheidet sich nicht wirklich voneinander. Im Gegenteil: Mit der Zeit merkte ich, dass man sich an warme „Würstchen“ morgens eventuell fast schon gewöhnen könnte. Heute durchquerten wir den Yorkshire National Park, in dem auch der höchste Punkt unserer Reise lag. Die ersten Kilometer verliefen wellig durch sehr grünes und tierreiches Gebiet.

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Neben vielen freundlichen Menschen die einen jederzeit grüßten, guckten auch mal ein paar Pferdeköpfe freundlich zu uns hinüber.

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Die Steigung bis hin zum National Park war kurz und mit kontinuierlichen 15-20% auch schön steil.

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Fast oben. Der Blick zurück war zwar recht diesig aber dieser grüne Horizont ist einfach toll.

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Oben angelangt wurden selbst die verbleibenden Wiesen eher bräunlich. Diese karge und einsame Landschaft kann man einfach am besten auf dem Fahrrad erleben, da man, anders als bei vielbefahrenden Panoramastraßen, das Gefühl von Freiheit besonders spürt.

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Der Boden moortypisch war tiefschwarz und auch das Wasser in Bächen war bräunlich.

Es ging auf ca.500 üN. 15km entlang. Die anschließende Abfahrt war weder steil noch flach. Wir rollten bei gemütlichen 40km/h bergab. Dabei konnte man nochmal die Landschaft genießen und auch feststellen wie es langsam wieder mehr Bauernhöfe und kleine Dörfer gibt. Das Wetter an dem Tag war bis jetzt noch trocken bewölkt, allerding war für den Abend Regen gemeldet. Und kaum wieder unten vom Berg sah man auch schon die dunklen Wolken. Wenn man in England dunkle Wolken sieht, braucht man meistens ein Wunder dass es doch trocken bleibt. So fahren wir die letzten 10km in strömenden Regen und kommen klatschnass in Bedale an. Der Regen war nicht stärker als bei uns auch, da aber die mit Hecken umgebenen Straßen auch als Regenrinne fungieren, fuhren wir quasi in einem Bach, sodass das meiste Wasser von unten kam

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Lasagne :)

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Am Abend zeigte sich dann zum Glück wieder die Sonne und wir konnten noch aweng durch Bedale schlendern…..ein wirklich sehr schöner Ort!

Tag 4 Bedale – Doncaster 135km/570Hm

130km, das ist ganz schön viel. Der frühstücksraum in unserem B&B befand sich in einm Pub neben der Theke. Der Duft in diesem Raum, zusammen mit einem englischen Frühstück, lässt die Lebensgeister neu erwachen. Am Nachbartisch saß zufällig ein Österreicher, der beruflich in diesem

Ort war. So konnten wir uns mal kurz über die Eindrücke des jeweiligen austauschen.

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Landschaftlich war die erste Tageshälfte schön, da es kaum Hecken gab und wir dadurch nach rechts und links etwas die Landschaft angucken konnten. Diese war wieder sehr landwirtschaftlich geprägt mit vielen Weiden und Rapsfeldern. Dadurch dass man kaum durch große Orte kommt, in denen es eine Art Marktplatz gibt, haben uns eigentlich auf unsere gesamten Reise schöne Orte für eine Mittagspause gefehlt. Entweder wir lehnten uns gegen ein Weidegatter und hatten einen tollen Ausblick, oder wir hofften bei jeder Ortsdurchfahrt auf eine Bank, die aber meistens leider direkt neben vielbefahrenen Straßen lag.

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Solche Verkehrszeichen sind auch sehr witzig. Weniger lustig fanden wir das an jeder Bergkuppe, Bodenwelle oder steilen Kurve, wo wir als Radfahrer schwitzend und hechelnd uns den Berg hochtreiben, „SLOW“ hingemahlt ist. Will man uns damit sagen dass wir etwa langsam sind?!

Der Höhepunkt an diesem Tag war York. Eine wunderschöne mittelalterliche Stadt. Bei Einfahrt am Fluss entlang gab es zwar leider nur einen sehr schmalen und schlechten Radweg, aber York ansich ist sehr fahrradfreundlich. Mit dem Linksverkehr hatte ich persönlich überhaupt kein Problem, allerdings als ich seit langer Zeit wieder Radwege fuhr wechselte ich instinktiv wieder auf die Rechte Seite. In York selbst machte ich mich auf die Suche nach einem Radladen, eine Regenhose kaufen. Der Regenguss, der uns völlig durchnässt hat, machte mich ein wenig skeptisch weiterhin auf das Trockene zu glauben.

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Anschließend kamen wir am York Racecourse vorbei, lustigerweise führt der Radweg direkt über die Trabbahn. Die nächsten 15km waren eine ehemalige Eisebahnstrecke, der Asphalt war hier jedoch so wellig das wir ordentlich durchgeschüttelt wurden.

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Wo wir grad schon bei schlechten Straßen sind. Diese 4km auf einem ehemaligem Flugplatz waren die schlimmsten auf der Reise: Alter Asphalt durchgehend mit Schlaglöcher sodass man durchgehend über die Kanten gehoppelt ist.

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Immer wieder toll die Englischen Kirchen

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Die Beine wurden an dieser Stelle schon müder und die den ganzen Tag einheitlich grauen Wolken ein bisschen dunkler. Auch war der Kanal nicht unbedingt rennradgeeignet, aber er führte auf dem schnellsten Weg ans Ziel. Von der Größe ist er vergleichbar mit der des Ludwig-Kanal bei Nürnberg, aber hier ist wenigstens noch was los. Es gab unzählige Drehbrücken mit Schleuse- und Brückenwärterhäuschen.

Unser Hotel war südlich von Doncaster und es hat mittlerweile das Regnen angefangen, sodass wir schnellstmöglich ankommen wollten. Deshalb sind wir einmal quer durch Doncaster ohne uns irgendetwas anzugucken. Generell war es aber eine Stadt mit extrem viel und lautem Verkehr. Da die letzten 50km keine ordentlichen Straßen mehr waren, war auch ein bisschen die Lust nochmal durch die Stadt zu holpern verschwunden.

Tag 5 Doncaster – Grantham 105km/651Hm

Da wir schon ganz südlich von Doncaster waren und es im Hotel früh Frühstück gab, starteten wir recht früh um schnell voran zu kommen.

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Die Straßen sind jetzt zweitweise wunderbar flach und wieder mit perfektem Asphalt, sodass man ordentlich Strecke machen konnte. Und wenn man in diesem platten Land mal ein paar Höhenmeter erklommen hat, hatte man direkt einen tollen weiten Blick.

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Unser Track führte wieder mal auf einer alten Bahnstrecke und somit auch über diese lange schöne geklinkerte Bahnbrücke

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Sowas nennt man mal englischen Rasen! Wir fuhren an riesigen Rollrasenfeldern mit penibel gemähtem Gras vorbei. Die ganze Landschaft wirkt direkt anders wenn man weit und breit nur einen grünen Teppich sieht.

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Vorhin hatte ich mich ja mal über mangelnde Bänke beklagt, aber wenn es welche gibt sind sie einfach perfekt! Und nein, wir waren nicht zulange dort gesessen, die „Kuhlen“ gab’s schon voher!

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British engineering: Ein Höhennwarnsystem an einem Bahnübergang.

Zu diesem und den zwei anderen überquerten Bahnübergängen muss man sagen, dass die Schranken die meiste Zeit geschlossen sind. Wir sahen die Schranken aufgehen, als wir am Bahnübergang waren, waren sie schon wieder geschlossen und nachdem wir drüber waren, schlossen sie sich gleich wieder. Hier war Geduld gefragt.

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Grantham ist eine sehr ruhige und gepflegte Stadt. Die ideale Größe für einen radreisenden: man kommt überall zu Fuß hin und es gibt viele Läden.

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Dieser wohl doch recht bekannte Herr hat in Grantham studiert.

Heute waren wir wieder in einem B&B. das Zimmer war ein bisschen eng, und es hingen an jedem Lichtschalter, Fenster, an der Dusche, Toilette, Waschbecken Schilder mit Bedienungsanleitungen für das jeweilige Teil. Ein bisschen seltsam, aber anscheinend für den asiatischen Raum üblich, aus dem auch die Vermieterin stammte

Tag 6 Grantham – Cambridge 133km/850Hm

+ Sightseeing

Endspurt vor dem Ruhetag. Heute hatten wir neben Edinburgh, eine weitere tolle Stadt auf die wir uns freuten als Ziel: Cambridge. Die letzten 2 Tage waren doch sehr anstrengend wodurch die heutigen 130km auch nicht einfach waren, aber die Aussicht auf einen Ruhetag motivierte doch ziemlich.

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Wir versuchten mit den unseren Rädern ein bisschen Farbe in die „Grüne“ zu bringen.

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Auf jeden Fall ein Hingucker

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Die Innenstadt von St. Ives: eine wunderschöne Fassadenfläche und ein belebter Marktplatz, aber definitiv eine wohlhabende Stadt.

Das Highlight der heutigen Etappe waren auf jeden Fall die letzten rund 40km. Diese führten an einem guided-bus-way entlang, übrigens der längste auf der Welt. Die Versorgungstraße war quasi ein Radweg und war zeitweise auch recht stark frequentiert.

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In diesen Schienen fahren die Busse mit über 80kmh entlang, Führungsrollen an den Spurstangen lenken, sodass der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen kann.

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Es wurde an alle Gedacht: Egal ob Pony oder Kaltblüter.

Die letzten Kilometer waren ohne jeglichen Steigungen allerdings hatten wir demensprechenden Gegenwind, sodass wir auf dieser perfekten Piste mit unter 20km/h langschlichen. Aber dafür blieb es trocken und wir erreichten müde und froh die Jugendherberge, in der man sich sofort wieder wie zuhause fühlt dank St. Pauli-Sticker an der Laterne und deutscher Familien. Am Abend schlappten wir nochmal in der näheren Umgebung auf der Suche nach was essbaren durch die Stadt und planten den Sightseeingtag.

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Als erstes besuchten wir den Botanischen Garten, der doch ein Stückchen größer als der in Erlangen ist.

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Beeindruckend fande ich an den Gewächshäusern nicht die Kakteen (Die gibt es auch in Erlangen) sondern die wirklich alten tollen Glashäuser an sich, noch mit originaler Mechanik.

Nach dem Botanischen Garten haben wir einen größeren Stadtrundgang gemacht. Das tolle an Cambridge ist, dass alles gut zu Fuß erreichbar ist und nicht so dezentral liegt. Die Gebäude sind natürlich auch sehr sehenswert, vor allem die College und Kirchen.

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Die sogenannte Mathematikbrücke und Bötchenfahrten. Für uns deutlich zu überteuert.

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Hier nochmal den guided-bus-way aus der anderen Perspektive. Denn nach dem Stadtrundgang von altem Haus zu altem Haus haben wir uns noch ein bisschen in den Bus gesetzt und sind die Strecke die wir gestern gestrampelt sind nochmal abgefahren. #

Das war so unser Ruhetag, an dem wir uns von Bank zu Bank getragen habe und auch ein bisschen den Straßenmusikern zugehört haben.

Tag 7 Cambridge – Harwich 112km/787Hm

Der letzte Tag! Heute standen circa 115 km an, die zum Teil auch recht hügelig waren.

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Die Ausfahrt aus Cambridge war wunderschön an einem Kanal entlang. Außerdem kamen uns immens viele Radler entgegen und hin und wieder gab es riesige Park and Ride Parkplätze. Somit möchte man den Verkehr aus der Stadt halten.

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Das Wetter zeigte sich heute sehr vielversprechend, vielleicht auch, weil wir uns der Küste näherten.

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Glückliche Kühe bis der Schlachter kommt.

Landschaftlich war die heutige Etappe ziemlich monoton. Es waren die typisch englischen Dörfer durch die man hin und wieder gekommen ist und ansonsten eigentlich nur grüne Weite. Auf den Letzten 30km wurde der Himmel rabenschwarz, sodass wir eigentlich schon mit dem nächsten Unwetter rechneten, aber anscheinend zog der Regen direkt vor uns her. Die Straßen waren klitschnass und es roch nach Regen, nass wurden wir allerdings nur von unten.

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Das Ziel ist erreicht: Harwich. Da unsere Fähre erst Abends fuhr wir aber keine Lust mehr hatten viel zu laufen und uns wieder eine Stadt anzugucken, verbrachten wir die Zeit an der Anlegestelle. Später kamen immer mehr Radler mit denen man sich noch ein bisschen unterhalten konnte. Einer davon war ein Kanadier, der in London Urlaub machte und sich kurzerhand ein Rad kaufte und einfach drauflos fuhr.

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Im Bauch der Fähre konnten wir unsere Fahrräder anketten, danach ging es mit dem Aufzug in den 11 Stock, wo sich unser Zimmer befand. Die Überfahrt war toll, man kann beim Schaukeln wunderbar schlafen, allerdings verlief das Frühstück dadurch ein bisschen chaotisch.

Damit endete dann auch unsere Reise durch Großbritannien. Alles in allem ein tolles Erlebnis. Kilometermäßig war es ein bisschen kürzer als die Hamburg-Tour im letzten Jahr, aber wir haben definitiv mehr erlebt. Als wir durch England geradelt sind, haben wir von Brexit oder anderen politischen Sachen nichts mitbekommen. Unser Eindruck von Engländern war ungetrübt positiv. Die Autofahrer waren jederzeit, auch in Städten, sehr rücksichtsvoll und überholten immer(!) mit großem Abstand. Die Gastfreundschaft war ebenso sehr groß, die Leute zeigten sich meist interessiert. Das sind auch meiner Meinung die entscheidenden Punkte bei einer Radreise, allerdings haben wir mit dieser Nord- Südtour uns eigentlich das erfüllt was wir wollten. Deshalb wird es so schnell auch nicht mehr nach England gehen. Wohin steht aber auch noch ein bisschen in den Sternen.

 

Daniel

 

Route:

 

 

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=lghnxhymuvwpmwdr

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